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Auch in Stutt­gart – wie in ganz Deutsch­land – wur­den zwi­schen 1941 und 1945 mehr als 2500 Men­schen jüdi­scher Abstam­mung und mehr als 240 Sin­ti und Roma auf dem Kil­les­berg gesam­melt, dann zum Inne­ren Nord­bahn­hof getrie­ben und zu den Lagern Riga, Izbica, Ausch­witz und The­re­si­en­stadt depor­tiert. Nur weni­ge überlebten.

Auch Stutt­gart war ein Aus­gangs­punkt für die Ver­bre­chen der Shoa, die dann in der Höl­le der Ver­nich­tungs­la­ger endeten.

Auch in Stutt­gart wur­de die­se dunk­le Ver­gan­gen­heit fast 60 Jah­re lang ver­drängt, bis Ende der 90er Jah­re der Info­la­den und die Stif­tung Geiß­stra­ße das The­ma auf­grif­fen und die Erin­ne­rung an das grau­si­ge Gesche­hen vor dem Ver­ges­sen bewahrten.

Die Glei­se, die Schie­nen, die Schwel­len, die Prell­bö­cke im Inne­ren Nord­bahn­hof, also der Ort, an dem die Men­schen gezwun­gen wur­den, die Züge zu bestei­gen, waren noch da (heu­te: Otto-Umfrid-Stra­ße). Die­se Spu­ren soll­ten nicht ver­wischt wer­den, son­dern als Erin­ne­rungs­ort an das grau­sa­me Gesche­hen bewahrt wer­den. Auch Orte erzäh­len Geschich­ten, des­halb wur­de er als ZEICHEN DER ERINNERUNG zum Geden­ken an die Opfer der Ver­bre­chen gestal­tet. Zu sol­chem Geden­ken trägt die zurück­hal­ten­de, den Geist des Ortes respek­tie­ren­de Archi­tek­tur von Anne Chris­tin und Ole Saß bei.

Den Opfern einen Namen geben, ihren Namen nen­nen: dies ist das zen­tra­le Anlie­gen der Gedenk­stät­te und des Ver­eins. Ein nim­mer enden­des Anlie­gen, denn die Holo­caust-For­schung fin­det immer wie­der bis­lang über­se­he­ne, unbe­kann­te Namen. So wur­den zwei Jah­re nach der Ein­wei­hung 271 Namen zuge­fügt – Sin­ti und Roma aus dem Land. Jün­ge­re For­schun­gen erga­ben dann wei­te­re 435 Namen jüdi­scher Opfer (aus ver­schie­de­nen Depor­ta­tio­nen), die im Früh­som­mer 2022 auf der Wand zwi­schen die vor­han­de­nen Zei­len ein­ge­fügt wurden.

Der Ver­ein „Zei­chen der Erin­ne­rung“ betrach­tet die Auf­ga­be des Geden­kens als eine öffent­li­che Auf­ga­be im Auf­trag der gesam­ten Gesell­schaft, im Auf­trag Stutt­garts, der Regi­on und des Lan­des. Denn, was sich damals ereig­ne­te, geschah im Namen der dama­li­gen Gesell­schaft in aller Öffent­lich­keit. Es ist die Geschich­te von uns allen. Die Gedenk­stät­te ist ein Zei­chen der Mah­nung dafür, dass unse­re Gesell­schaft sich ihrer Ver­pflich­tung und Ver­ant­wor­tung bewusst war und ist, alles dafür zu tun, dass so etwas nie wie­der geschieht. Sie ist ein Zei­chen der Hoff­nung auf eine Welt ohne Gewalt, ohne Anti­se­mi­tis­mus, ohne Ras­sis­mus, ohne Frem­den­feind­lich­keit, ohne Ver­let­zung der Rech­te und Wür­de des Men­schen. In die­sem Sin­ne möge die Gedenk­stät­te am Inne­ren Nord­bahn­hof eine Mahn- und Erin­ne­rungs­stät­te sein.

Die Rea­li­sie­rung der Gedenk­stät­te konn­te nur durch öffent­li­che und pri­va­te Unter­stüt­zung gelin­gen. Wir benö­ti­gen wei­ter­hin eine brei­te, tie­fe, gedank­li­che und finan­zi­el­le bür­ger­schaft­li­che Unter­stüt­zung. Wir bit­ten des­halb um Spen­den auf das Kon­to bei der BW Bank (IBAN DE82 6005 0101 0002 6058 43).


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