1938

JANUAR

1. Janu­ar

Aus­schluss von Juden aus dem »Deut­schen Roten Kreuz«

Schau­ta­fel »Bil­der deut­scher Ras­sen 1«, um 1935

5. Janu­ar

Juden wird Namens­än­de­rung ver­bo­ten: »Ver­schleie­rungs­ge­fahr«


MÄRZ

18. März

Ver­bot der Her­stel­lung und des Ver­triebs von Waf­fen und Munition

28. März

Ver­lust des kör­per­schaft­li­chen Sta­tus für jüdi­sche Gemein­den: Sie gel­ten nun als Ver­ei­ne und müs­sen eine Ein­tra­gung ins Ver­eins­re­gis­ter erwirken


APRIL

26. April

Anmel­de­pflicht von Ver­mö­gen über 5000 Reichs­mark; deut­sche Behör­den erhal­ten das Recht, jüdi­sche Ver­mö­gen im Inter­es­se der deut­schen Wirt­schaft »sicher­zu­stel­len«


MAI

31. Mai

Juden wer­den von der Ver­ga­be öffent­li­cher Auf­trä­ge ausgeschlossen


JUNI

9. Juni

Gast­hö­rer­ver­bot an Hochschulen

»Juden­tum ist orga­ni­sier­tes Ver­bre­chen« – anti­se­mi­ti­sches Hetz­pla­kat der Zei­tung: »Der Stür­mer«, Nürn­berg 1937

15. Juni

»Juni-Akti­on«: Ver­haf­tung aller vor­be­straf­ten Juden und Ein­wei­sung in Konzentrationslager


JULI

6. Juli

Ände­rung der Gewer­be­ord­nung: Juden wird die Aus­übung einer, bis zum 31. Dezem­ber 1938 noch ergänz­ten, Anzahl von Gewer­ben untersagt

27. Juli

Umbe­nen­nung aller Stra­ßen, die nach Juden benannt sind


SEPTEMBER

27. Sep­tem­ber

Berufs­ver­bot für jüdi­sche Rechtsanwälte

28. Sep­tem­ber

Kran­ken­pfle­ge für Juden nur in jüdi­schen Anstalten


OKTOBER

3. Okto­ber

Jüdi­sche Ver­an­stal­tun­gen müs­sen vom Reichs­pro­pa­gan­da­mi­nis­te­ri­um geneh­migt werden

5. Okto­ber

Kenn­kar­ten und Rei­se­päs­se wer­den ein­ge­zo­gen; Neu­aus­stel­lung nur mit Kenn­zeich­nung »J«

28. Okto­ber

Aus­wei­sung pol­ni­scher Juden


NOVEMBER

7. Novem­ber

Her­schel Grynszpan ermor­det in Paris den deut­schen Bot­schafts­se­kre­tär Ernst vom Rath

9. Novem­ber

Das Atten­tat wird für Joseph Goeb­bels zum will­kom­me­nen Anlass für eine schon län­ger geplan­te anti­jü­di­sche Groß­ak­ti­on: die Pogrom­nacht (»Reichs­kris­tall­nacht«): 297 Syn­ago­gen (dar­un­ter auch in Stutt­gart) und Tau­sen­de von jüdi­schen Geschäf­ten wer­den plan­mä­ßig zer­stört, 91 Juden wer­den ermor­det, Tau­sen­de miss­han­delt und in Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger eingeliefert

Die bren­nen­de Stutt­gar­ter Syn­ago­ge in der »Reichs­po­grom­nacht«, 9./10. Novem­ber 1938

12. Novem­ber

Die »Ver­ord­nung zur Aus­schal­tung der Juden aus dem deut­schen Wirt­schafts­le­ben« ver­fügt die Schlie­ßung aller noch bestehen­den jüdi­schen Betrie­be; zudem müs­sen die Juden eine »Süh­ne­leis­tung« von 1 Mil­li­ar­de Reichs­mark bezah­len; ihre erlit­te­nen Schä­den müs­sen die­se selbst tra­gen, die fäl­li­gen Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen wer­den zu Guns­ten des Deut­schen Rei­ches beschlagnahmt

Ver­bot des Besuchs von Thea­tern, Kinos, Kon­zer­ten und Ausstellungen

15. Novem­ber

Jüdi­schen Kin­dern wird der Besuch deut­scher Schu­len verboten

28. Novem­ber

Ein­schrän­kung der Bewe­gungs­frei­heit, Ausgangssperre

Erfas­sung der jüdi­schen Wohnungen

29. Novem­ber

Ver­bot, Brief­tau­ben zu halten


DEZEMBER

3. Dezem­ber

Ein­zie­hung der Füh­rer­schei­ne und Zulassungspapiere

»Ver­ord­nung über den Ein­satz jüdi­schen Ver­mö­gens«: Zwangs­ver­äu­ße­run­gen jüdi­schen Eigen­tums und jüdi­scher Wertgegenstände

5. Dezem­ber

Sen­kung der Pen­sio­nen aus­ge­schie­de­ner jüdi­scher Beamter

31. Dezem­ber

Jüdi­sche Ver­la­ge und Buch­hand­lun­gen müs­sen bis zu die­sem Stich­tag auf­ge­löst sein

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