Mehr als 2500 Menschen jüdischer Herkunft und mehr als 250 Sinti und Roma werden ab 1941 von Stuttgart aus in Sammel- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten deportiert. Fast alle von ihnen werden dort ermordet. Tausenden Juden aus Württemberg gelingt – oft nur um Haaresbreite – die lebensrettende Flucht ins Ausland. Hinter all diesen Zahlen stehen individuelle Schicksale: Menschen, die eine anerkannte Stellung aufgeben und ihre Heimat und Freunde verlassen, Menschen, deren Familien auseinander gerissen werden, Menschen, denen ihr Hab und Gut geraubt wird, Menschen, die in Lagern und Gefängnissen leiden, Menschen, die helfen können und denen geholfen wird, Menschen, die aus Verzweiflung den Freitod wählen und schließlich Menschen, die erschlagen, erschossen, vergast werden.
Mit rund fünfzig Kurzbiografien stellt das »Zeichen der Erinnerung« einen ausgewählten Querschnitt an Lebenswegen aus der »Zeit der Verfolgung« in den Jahren 1933 bis 1945 vor. Weitere Biografien zeigen Täter und Mitläufer, die in dieser Zeit in Württemberg in unterschiedlichen Funktionen schuldig werden.